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Brandmal Erzählungen gegen das Vergessen - von Neuman Ronnith (2)
Eine Familie wartet auf Freunde, die nie wieder kommen werden. Janosch ist der einzige Überlebende in einem makabren Spiel. Nr. A 183781 hat keinen Namen mehr. Mark nimmt Rache. Saskia lernt zu verzeihen. Robert ist tot. Jana hält durch, doch ihre Welt ist ein Albtraum. Die Figuren aus „Brandmal“ leben
teils in der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte, teils in der Zeit danach, teils in einer Zukunft, die so nie eintreten sollte. Sie leben, sie überleben, sie sterben. Von den Gaskammern der KZs und dem düsteren Alltag des Nationalsozialismus über die sonnenbeschienenen Straßen Haifas der Gegenwart bis hin in eine Zukunft, wo der Schrecken neue Dimensionen annimmt, führt Ronnith Neuman durch Szenen jüdischen Lebens, die mal schmerzhaft, mal grausam, mal hoffnungsvoll, mal mystisch sind. Und so verschieden die einzelnen Erzählungen auch wirken, sie alle tragen eine klare Botschaft: Wir dürfen nicht vergessen! Denn nur über die Erinnerung, die Bewusstmachung kann die Zukunft ein friedvoller Ort des Miteinander sein. Ronnith Neuman ist eine vielseitige Schriftstellerin, deren Themenspektrum sich von einfühlsamen Erzählungen über Theaterstücke bis hin zu Romanen und Krimis, die deutlich jenseits des „Cozy Crime“ angesiedelt sind, erstreckt. Mit „Brandmal“ kehrt sie einmal mehr zu ihren jüdischen Wurzeln zurück und legt nach ihrem 1985 erschienenen autobiographischen Roman „Heimkehr in die Fremde. Zu Hause in Israel oder zu Hause in Deutschland?“ erneut ein sehr persönliches Werk vor. Ihr Blick auf jüdisches Leben, Überleben und Sterben im Deutschland des Nationalsozialismus ist schonungslos und lässt die Leser:innen oft tief bestürzt und hilflos zurück. Umso wichtiger ist es, dass Ronnith Neuman die Erzählungen hier nicht enden lässt, sondern Bilder und Szenen der Zeit danach anbietet, in denen Versöhnung möglich, wenngleich nicht selbstverständlich erscheint. Und sie wagt es, eine Zukunft zu entwerfen, die wir selbst in der Hand haben, in der wir entscheiden, ob der Weg in ein friedliches Hand-in-Hand oder in eine zerstörerische Dystopie führt.

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