"Edward Albee: Drei große Frauen
Edward Albee hat die Erinnerungsgeschichte einer alten, reichen und todkranken Frau geschrieben, eine Erinnerungsgeschichte, die autobiographische Züge hat, an Albees Pflegemutter erinnert, vor allem aber wieder ein Stück mit großen Frauenrollen und starken Dialogen.
Edward Bond: September
Chico Mendes, die Symbolfigur im Kampf um den brasilianischen Regenwald, wird 1988, ein Jahr nachdem ihm die UNO den Umweltpreis verliehen hat, von einem beauftragten Mörder erschossen. In Edward Bonds dramatischem Traktat über das Scheitern der Hoffnung und das Überleben der Sehnsucht trifft der tote Chico Mendes auf seinen Mörder. Zwischen den beiden Männern entspinnt sich ein gleichnishaftes Spiel um die Frage, ob in der Menschheit die Chance zum Besseren schlummert oder ob der Menschen Natur Mitleid und Güte so fernliegen, daß jeder Verbesserungsversuch von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist.
Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper
Bertolt Brecht hat Musterbeispiele, Prototypen gewissermaßen der menschlichen Charakterstärken, vor allem aber der Charakterschwächen gefunden, deren Aktualität unvergänglich scheint.
Tankred Dorst: Wie Dilldapp nach dem Riesen ging
Theater für Kinder erzählt Geschichten, etwas andere Geschichten vielleicht und etwas anders erzählt, manchmal aber sind sie detailgetreuer, schauen einfach genauer hin. Und manchmal, so wie hier, wenn wir mit Tankred Dorst und dem kleinen Dilldapp auf seinem Weg durch die Welt spannende Begegnungen miterleben, wird mit dichterischen Erfindungen und Illusionen die Realität im Theater nicht gestört, sondern vielmehr erweitert.
Elfriede Jelinek: Raststätte oder Sie machens alle
»Das Stück handelt von Geschlecht und Herrschaft, von Trieb und Tod, von Macht, Erotik und weiblichem Begehren. Und vor allem von zwei Frauen, die auszogen, die Lust zu finden, die auf der Suche nach dem Tier im Mann nach Elch und Bär forschen«, schreibt »Theater heute« über die Komödie, die eigentlich eine Tragikomödie ist.
David Mamet: Das Kryptogramm
Das ganz gewöhnliche Drama: Der Vater verläßt die Familie wegen einer Geliebten, der zehnjährige John und seine Mutter müssen die Wohnung aufgeben, tragische, aber keine ungewöhnlichen Zusammenhänge. Das wirkliche Drama in diesem Stück findet aber in der Sprache statt; in ihr drücken sich die Wünsche und geheimen Ängste in einer offenen und unverhüllten Weise aus, deren Widersprüchlichkeit und Aggressivität Verständigung nicht mehr zulassen. Was waren das noch für Zeiten, als sich die Wahrheit verläßlich hinter der Lüge verbarg."
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