Was bleibt uns, außer glücklich zu sein?
Wir strengen uns an. Wir wollen es unbedingt: das Glück. Aber die Zeiten, die sind nicht so, sind nie wirklich günstig für das Glück gewesen. Wenn wir in einer Erzählung („Im Schloss“) bis ins Jahr 1834 zurückgehen, finden wir das bestätigt.
Die aktuellen Herausforderungen treffen uns besonders hart. Jeder Einzelne, jedes Paar, wir alle müssen unsere Reste einsammeln. Jetzt zeigt sich, wer wir sind. Die Seuche lauert im Hintergrund – und wir müssen standhalten, ohne uns an irgendjemandem, an irgendetwas rächen zu wollen.
Für den vorliegenden Band, der neben Geschichten mit „ganz normalen Paaren in ganz normalen Zeiten“ auch Erzählungen unter den Bedingungen der Pandemie enthält, bedeutet das nicht, Fallbeispiele vorzustellen.
Es geht um Literatur und Fiktion. Denn un-glückliche Zeiten lauern immer und überall auf glückliche Paare, und das schönste Unheil lebt in erfundenen Geschichten.
Die Texte erzählen von der gefährdeten Welt aus persönlicher Perspektive. Und das ist nie politisch korrekt. Die „Glückssucherinnen“ und „Glückssucher“ geraten durchaus auf Abwege. Manche lauschen den seltsamen Stimmen in ihrem Inneren oder folgen falschen Propheten, die vor ihnen aufmarschieren. Die meisten Gestalten der vorliegenden Erzählungen versuchen, mit sich im Reinen zu bleiben. Auf das Unzerstörbare in sich selbst zu hören und danach zu handeln. Im Dialog zwischen Paaren zeigt sich, wie jeder kämpft – um seine liebe, um seine Würde, um seine Zuversicht, um sein ganz persönliches Glück. Das kann weit gehen und bizarr werden.
Der Alltag von Paaren und Individuen will gemeistert sein. Es ist wie immer. Und doch ist etwas anders. Der Himmel reißt auf. Wir ducken uns ein wenig.
Und beim lesen erkennen wir: die da, das sind wir!
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