Es fällt schwer, sich eine angeknackste Seele einzugestehen. Mit einem angeknacksten Fußgelenk tut man sich da wesentlich leichter. Und weißt du, woran das liegt? Weil ein angeknackstes Fußgelenk als Unglücksfall angesehen wird, aber eine angeknackste Seele als Schwäche.
Sascha bezeichnet sich selbst als Psycho und geht auch sonst ziemlich offen mit seiner Angsterkrankung um, an der er seit geraumer Zeit leidet.
Anna findet, dass sie lange genug als Lebensretterin vom Dienst im Einsatz war und es nun an der Zeit ist, sich selbst wegen ihrer schweren Depressionen helfen lassen.
Jutta ist von beidem weit entfernt. Ihre schon seit Wochen andauernden Unwohlgefühle, für die die Ärzte keine Ursache finden, schiebt sie auf ihren Kreislauf. Von der Idee ihrer Lehre-rin, das Gespräch mit einer Psychologin zu suchen, hält sie überhaupt nichts. Psychische Probleme haben ihrer Meinung nach nur Schwächlinge, und zu dieser Gruppe möchte sie sich auf gar keinen Fall zählen. Doch als es ihr zunehmend schlechter geht und ihr der Alltag immer mehr entgleitet, wird sie dazu gezwungen, den Begriff der persönlichen Stärke für sich neu zu definieren.
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