Michael Wäser hat sich auf eine verstörende Zeitreise in die bundesrepublikanische Provinz der Siebziger Jahre begeben und die dunkle Grundierung unter der vermeintlichen disco-Ungezwungenheit freigelegt: Gewalt, Alkoholsucht und Missbrauch als Rückzugsgefecht des ländlichen Patriarchats.
Nach seinem Roman »In uns ist Licht«, der zur Hälfte ins Biedermeier sowie in die Pariser und Berliner Porzellanproduktion, zur Hälfte in zeitgenössische Asylanten-Alpträume führte, und dann seinem Roman »Familie Fisch macht Urlaub« über eine Erfurter Hausmeisterfamilie, die 1961 ausgerechnet die Schließung der Mauer zur Republikflucht aus der DDR nutzt, wartet Michael Wäser nun mit einer Mord-Serie auf.
In einem kleinen saarländischen Dorf während der Fußball-WM 1974 setzt der Ex-Bergmann Müller mit seinem Sohn Gerald und einem unerwarteten Helfer einen grausamen Plan in die Tat um. Denn was zunächst im frisch eingerichteten Party-Keller mit nagelneuem Farbfernseher der WM-Geselligkeit dienen soll, wird mehrere junge Frauen das Leben kosten.
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