Eine Mutter verliert ihre Tochter, die kaum zur Frau heranwachsen konnte. In der Blüte des Lebens steht plötzlich der Tod. Was nun kommt, ist unendliche Trauer und gleichzeitig ein Ringen um jede Erinnerung an die wenigen gemeinsamen Jahre, die Erinnerung an die innige Bindung einer Mutter zu ihrer Tochter.
Requiem ist das kraftvoll herausgeschriene Wehklagen einer Mutter über ihr verstorbenes Kind. Auf grausam virtuose Weise beschreibt Gutti Alsen den Zorn, die Verzweiflung und Ohnmacht darüber, wie das Leben uns spielt. Mit ihren Worten baut sie einen Totenschrein, der die Verstorbene im Herzen der Mutter lebendig hält.
Gutti Alsen ist eine der beeindruckendsten vergessenen Autorinnen des Expressionismus, die zahlreich waren, aber genauso zahlreich totgeschwiegen werden. Dass die deutsche Literaturgeschichte mehr bedeutende weibliche Stimmen kennt, als uns heutige Kanons glauben lassen wollen, beweist diese Wiederentdeckung. Alsen selbst verlor ihre Tochter, als jene erst zwanzig Jahre alt war. Der Roman Requiem ist ihr gewidmet und wurde posthum 1929 veröffentlicht.
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