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Witwendramen / Mein Lebtag - von Kusz Fitzgerald (11)
Drama
Fitzgerald Kusz, bekannt für Volksstücke von großer Lebensnähe, ist auch ein Meister der kleinen Form – der Dramolette, szenischen Miniaturen und Monologe. Mit der Revue WITWENDRAMEN und dem Monodrama MEIN LEBTAG setzt Kusz diese Reihe fort. Zugleich sind beide Stücke durch ihr Personal verbunden, denn alle hier auftretenden Figuren haben
eines gemeinsam: es sind Frauen, die ihre Männer verloren haben. Freilich gehen sie aber auf unterschiedliche Weise mit ihrem Alleinsein um. Nun sind sie auf der Suche nach dem späten Glück, ziehen in der Erinnerung ein Resümee ihres Lebens oder geben sich dem Rentner-Blues hin. WITWENDRAMEN ist eine Revue für fünf Witwen unterschiedlichen Alters, von jung bis ganz alt. Eine Materialsammlung im besten Sinne, deren Szenen zwischen Komik und Tragik oszillieren. Wie etwa in dem Monolog der Witwe, die beim Frühstück ihre eigene Todesanzeige in der Zeitung entdeckt. Oder im Falle der alleinstehenden Frau, die sich, ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, noch immer nicht an dessen Schrank heranwagt. Daneben finden sich Todesanzeigen und Szenen mit berühmten Witwen wie Helene Weigel, Yoko Ono oder Margot Honnecker. Bei alledem zeigt Kusz: Leben heißt Überleben. Komme, was da wolle. MEIN LEBTAG ist der Lebensbericht einer alten Frau – und zugleich ein Stück deutscher Geschichte, vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Nachkriegszeit der BRD. In Nürnberg auf einem Bauernhof aufgewachsen, zieht die Frau hinaus aufs Dorf und heiratet einen Schreiner, der bald arbeitslos wird. Die Feldarbeit, mit der sie ihre Familie über Wasser hält, bestimmt ihr Leben. Dann bricht der Krieg aus. Später ein zweiter. Die Regierungen kommen und gehen, die Arbeit auf dem Acker bleibt. In der Erntezeit schuftet sie auch als Tagelöhnerin. Schließlich stirbt ihr Mann, aber das Leben geht weiter. Nun sitzt sie auf einem Stuhl, ihr Hund Prinz zu ihren Füßen. Sie antwortet auf die Fragen einer Stimme – zunächst widerwillig und stockend, kommt sie doch ins Erzählen. Und ihre Geschichte läuft auf den einen Tag hinaus, mit dem ihr Monolog endet. Ursprünglich in original-fränkischer Mundart unter dem Titel "Mei Lebtooch" geschrieben, veröffentlichen wir Kusz’ Monodrama in einer hochdeutsch-umgangssprachlichen Fassung mit fränkischem Einschlag.

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