Alim Taleku leidet an Größenwahn. So scheint es zumindest, wenn der Ich-Erzähler davon berichtet, wie er einen Lügendetektor besiegt, gegen den gefährlichsten Stier des Dorfes antritt oder angeregt von Dumas Graf von Monte Christo aus dem Gefängnis ausbricht.
Viel zu fantastisch scheint uns die Realität des Flüchtlings aus Kosova. Doch was wenn Alims Geschichten wahr sind und das Leben wirklich ein großes Märchen ist, das nur im Grau der furchtbaren Realität verschwunden ist?
»Fucking Karma – Oder von Geschichten, die niemals enden« von Arif Kryeziu entführt den Leser in diesem Gesellschaftsroman auf eine melancholische Reise durch die Erinnerungen.
Alim Taleku landet 1984 in Jugoslawien aus politischen Gründen im Gefängnis. Durch Erinnerungsfetzen aus vergangenen und glücklichen Tagen erduldet er die Schrecken der Gegenwart. Gefoltert und jeglicher Würde beraubt, findet unser Held mit dem Leser heraus, was einen Menschen zu einem Menschen macht. In einem Dialog mit sich selbst ergründet Alim immer weiter die menschliche Natur, bis ihm eine Wahrheit bewusst wird, die einem Sterblichen die Kraft geben kann, die dunkelsten Tage zu überleben.
Zwischen Traum und Realität, Erzählung und Wirklichkeit entfaltet sich die Lebensgeschichte eines Mannes, der durch die Hölle geht, um den Himmel zu sehen und den äußeren Krieg durchlebt, um inneren Frieden zu finden.
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