Ein Mädchen verliert mit sieben seinen einzigen Freund – und versinkt fortan in viel zu großen Gummistiefeln. Ein anderes wartet sehnsüchtig
auf Schnee, denn seine Eltern haben das Skigeschäft: Kein Schnee und sie sind verloren. Sommer heißt Freibad, und das gehört dem Mädchenclub. Hier bemerken sie zum ersten Mal die Schönheit der Jungen. Wenn es hingegen darum geht, in der Turnstunde die stinkende Seraina zu quälen, entdecken sie ihre Lust an Gewalt.
Romana Ganzoni erzählt einmal poetisch, dann explosiv und immer überraschend von den Beben in der Kindheit und den Nachbeben im Heute. Mit einer bildreichen, kraftvollen Sprache sticht sie in eine Zeit, in der die Welt am Bahnhof endet, Bäche und Kinder zusammengehören
und die Menschheit sich in Katholiken und Protestanten aufteilt.
Manchmal entpuppen sich die Erzählungen auch als Hommage – an Herrn Baumann, mit dem man im Speisewagen der SBB eine Baumhütte
baut. Oder an den Vater, der tanzen konnte wie ein Gott, wenn er »Öl am Hut« hatte, und der, seitdem ihn die schöne, dunkle Olala einmal
stehen ließ, noch etwas zu erledigen hat. In Granada.
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